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Mariengrotte in Rauns

Versteckt in einem kleinen Wäldchen nahe der Iller, findet man im Ortsteil Rauns eine riesige, aus Stein gemauerte Mariengrotte.

Dieses Gebilde mit fast vier Metern Höhe wurde in den Jahren 1916-1918 von Johann Mayr, einem Bauern der Gemeinde Waltenhofen, errichtet. Als wortkargen, verschlossenen Mann kannte man ihn, welcher zur damaligen Zeit mit seiner Schwester zusammen einen nahe gelegenen Bauernhof bewirtschaftete. Misstrauen zog er auf sich, als er eines Tages mit Hilfe des Pferdefuhrwerks Kies aus der Iller heraufkarrte. Ganz alleine mauerte der 1953 verstorbene Bauer die Tuffstein-Höhlung zu Ehren der Gottesmutter. Das ausladende Dach wird von gebogenen Eisenbahnschienen getragen. Anfang der 20er Jahre baute er zur Mariengrotte noch einen Kreuzweg dazu.

Mit dem Bauwerk stattete der Bauer Johann Mayr der heiligen Maria seinen Dank ab, weil er auf der Einberufungsliste für den Ersten Weltkrieg vergessen wurde.

Auch heute steht die Mariengrotte mit vielen brennenden Kerzen und frischem Blumenschmuck mit Hilfe einer Initiative noch sehr gut erhalten da. Einige Maiandachten werden jedes Jahr dort abgehalten.

Ob auf diesem markanten, einladenden Hügel schon früher eine Kultstätte war, ist fraglich. Bevor Johann Mayr damals zu bauen anfing, sei dort jedenfalls nichts gestanden. Auch der Kemptener Stadtarchäologie sind keine Hinweise bekannt. Zumindest landschaftlich hat der oberhalb der Iller gelegene Flecken aber einen Reiz, dem sich niemand entziehen kann.

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